Filmtagebuch
Mithilfe eines Filmtagebuchs setzen sich die Schüler_innen mit dem Thema eines Films während eines Filmemacherworkshops auseinander.
Organisation des Workshops
Eine Gruppe von Schüler_innen nimmt an verschiedenen Aktivitäten teil: Sie sehen sich Filmausschnitte an, beobachten, fotografieren und filmen die Umgebung, schneiden Video- und Audiomaterial. Ihre endgültigen audiovisuellen Arbeiten sind kurze Filmtagebücher über ihre Umgebung. Die Schüler_innen arbeiten in Gruppen von 2-3 Personen, die von einer/einem professionellen Filmemacher_in betreut werden. Ein Workshop bietet die Möglichkeit, ein Aufnahmegerät als Beobachtungsinstrument zu erleben und die Distanz zwischen einem Filmemacher und seinen/ihren Themen zu erforschen.
Da das Thema des Filmtagebuchs eine Vielzahl von Perspektiven und Formen bietet, die es weiterzuentwickeln gilt, ist es wichtig, das Thema des Workshops zu spezifizieren (z.B. Schultagebuch, Reisebericht, etc.). Daher sollten Mentor_innen und Organisator_innen der Workshops eng zusammenarbeiten und sowohl den Workshop als auch die relevanten Aktivitäten gründlich diskutieren. Das Alter der Teilnehmer_innen, ihre filmischen Erfahrungen und Interessen sollten als wichtige Faktoren bei der Formulierung des Themas berücksichtigt werden.
Die Auswahl von Filmausschnitten ist ein weiterer wichtiger Vorbereitungsprozess, der von der/dem Mentor_in oder der/dem Organisator_in des Workshops durgeführt wird. Die Ausschnitte sollten in engem Zusammenhang mit dem Thema des Workshops stehen und den Teilnehmer_innen helfen, sich in den kreativen Prozess einzubringen und Ideen für ihre Filme zu entwickeln. Auf der anderen Seite könnte die Idee für den Workshop auch immer von einem Filmausschnitt inspiriert sein.
Neben dem Anschauen und Diskutieren von Filmausschnitten sind die Studierenden an weiteren Aktivitäten beteiligt, die drei verschiedene Rollen haben: 1) Aktivitäten, die helfen, Ideen zu generieren und den Prozess des Filmemachens vorzubereiten; 2) Filmemachen, einschließlich Filmen und Schneiden; 3) Reflexionsaktivitäten. Alle Aktivitäten sollten gut formuliert und klar definiert sein.
Die Dauer des Workshops kann je nach Thema, den Erwartungen an die Ergebnisse, dem Zeitplan der Schule, der Anzahl der Treffen usw. unterschiedlich sein. Er kann in zwei oder mehr Tagen/Sitzungen abgehalten werden. Es ist jedoch nicht empfehlenswert, zwischen den Sitzungen länger als zwei Wochen zu pausieren.
Relevante Aspekte
Rolle des/der Lehrer_in
Während der Workshops fungieren Lehrer_innen als Vermittler_innen zwischen den Schüler_innen und dem Mentor_innen des Workshops. Je nach Fähigkeiten und Interessen kann er/sie auch der/dem Mentor_in assistieren.
Hausaufgaben
Hausaufgaben sind besonders nützlich, wenn die Pausen zwischen den Workshop-Sitzungen ziemlich lang sind. Aufgaben verbinden die beiden Sitzungen und ermöglichen es den Schülerinnen und Schülern, sich zwischendurch an einem kreativen Prozess zu beteiligen. Hausaufgaben sollten klar definiert und für die Schüler_innen so einfach zu erledigen sein, dass sie einzeln oder in der Gruppe (ohne Aufsicht durch Lehrer_innen oder Mentor_innen) erledigt werden können.
Reflexion
Den meisten Aktivitäten sollte ein Reflexionsprozess folgen. Er ist besonders wichtig am Ende des Workshops. Er sollte die Beobachtungen über die Verbindung zwischen Filmausschnitten und dem Filmschaffensprozess der Studierenden, die Distanz zwischen einem/einer Filmemacher_in und seinem/ihrem Thema, die Beziehung zwischen Form und Inhalt eines Films usw. beinhalten.
Drehort des Films
Es ist interessant, den Schüler_innen zu empfehlen, eine vertraute Umgebung zu filmen, um über die Unterschiede zwischen dem Blick durch ein Kameraobjektiv und dem alltäglichen Sehen nachzudenken.
Klänge und Texte
Zu Beginn des Workshops sollten Mentor_innen und Schüler_innen entscheiden, ob die Filme diegetische oder/und nicht-diegetische Klänge, Monologe, Dialoge usw. enthalten.
Anzahl der Aufnahmen
Die Teilnehmer_innen des Workshops können ihre audiovisuellen Werke in einer oder mehreren Einstellungen filmen. Aufgrund der begrenzten Möglichkeiten, sollte diese Anzahl jedoch nicht zu hoch sein, um die Menge des zu bearbeitenden audiovisuellen Materials noch bearbeiten und schneiden zu können.
Technische Ausstattung
Der/die Mentor_in sollte zusammen mit dem/der Lehrer_in der Schule für das Aufladen und Anschließen der gesamten für den Workshop erforderlichen technischen Ausrüstung verantwortlich sein.